Unser Weingut

Unser Gut haben wir im November 2011 auf einer Welschrieslingparzelle von 0,3 Hektar Größe auf dem Südhang des Sankt-Georg-Bergs gegründet. Wir hatten uns in den Berg, die unberührte Natur und dieses einzigartige Produktionsgebiet verliebt.
Diese winzige Parzelle hat sich mittlerweile auf über 20 Hektar Weinreben ausgewachsen, welche wir schon von Anfang an organisch angebaut haben. Ähnlich wie bei dem Menschen ist auch bei der Weinrebe die Entwicklung des Immunsystems von grundsätzlicher Bedeutung, da sie ja ein Teil der Natur ist, ohne das Vorhandensein der übrigen Lebewesen ist ihr Leben langfristig unmöglich. Wir halten auch ein aktives Bodenleben für sehr wichtig, weil es nämlich bei dem aus der Rebe hergestellten Weinextrakt bzw. bei ihrem Mineraliengehalt bzw. bei der Fähigkeit des Produktionsgebiets, sich zu artikulieren, eine entscheidende Rolle spielt. Jeder unserer Weine gärt spontan, mithilfe der lokalen Wildhefen. Im Keller verwenden wir bei der Weinerzeugung ausschließlich Schwefel, und auch dessen Menge reduzieren wir von Jahr zu Jahr.
Für die mit dem Weingarten zu uns gekommenen Sommergäste haben wir Gästehäuser ausgebaut, in denen wir schon seit November 2013 ruhebedürftige Gäste willkommen heißen. Das Ziel ist ein Agrartourismus für Familien, wo die vor dem Lärm der Stadt fliehenden Gäste über die Entspannung hinaus sogar an dem einen oder anderen Arbeitsprozess des Weinbaus aktiv teilnehmen können.
Im Zentrum unserer Pläne stehen die Entdeckung der lokalen, alten ungarischen Weinrebensorten, die Produktion von den lokalen Produktionsgebietscharakter widerspiegelnden naturgetreuen Weinen und Sekten.

ÜBER DAS PRODUKTIONSGEBIET
Wir bearbeiten drei relativ nah aneinander liegende, jedoch vom Charakter her vollkommen unterschiedliche Gebiete, welche sich alle auf der besonders hoch gelegenen Südseite des St.-Georg-Bergs befinden. Diese größtenteils zusammenhängenden Gebiete haben wir für den Familiengebrauch aufgrund ihrer Ausmaße benannt: die anderthalb Hektar um unsere Gästehäuser herum „Anderthalb“, die unterhalb der Kapelle gelegenen mehr als 7 Hektar „Siebeneinhalb“ und die weiter unten am Berg gelegenen fast 10 Hektar „Neuneinhalb“.
Der größere Teil von „Neuneinhalb“ wird seit 1999, der kleinere Teil weiter unten am Berg in einer Höhe von 130 Metern über dem Meeresspiegel auf dem Rókaluki-Gewann hingegen seit 2002 bebaut. Das Gebiet umfasst zwei Hügel, von denen die oberen Teile sich stark aus Basaltgestein, die unteren Teile hingegen fleckenweise aus Ton, Löss und Sand, größtenteils jedoch aus braunem Waldboden zusammensetzen. 8 Hektar Pinot Noir, 2400 Stöcke Roter und Blauer Bakator, 1600 Stöcke Zervin Sortenexperiment und 1900 Stöcke Cabernet Sauvignon. Den Grundstoff für unsere mit dem traditionellen Verfahren hergestellten Sekte, Rosé- und Rotweine lesen wir von diesen Stöcken.
Das die Gästehäuser umgebenden Areal, das „Anderthalb“ setzt sich aus mehreren winzigen Parzellen zusammen, welche früher einen Teil des Guts Czanka bildeten. Sein am niedrigsten gelegener Punkt befindet sich 130 Meter über dem Meeresspiegel, der höchste hingegen 170 Meter darüber, bei einer Steigung von 12-15 %. Ihr Boden setzt sich zum großen Teil aus Lehm, Löss, fleckenweise roterem Boden mit einem höheren Eisengehalt, anderswo aus brauner Walderde zusammen. Die obere Hälfte des Gebiets setzt sich mittelmäßig aus Basaltgestein zusammen, manchmal mit größeren Felsstücken, in einer Tiefe von 1,5 Metern hingegen Sandsteinbänke, die Hinterlassenschaft des Pannon-Meeres. Die länglichen kleinen Parzellen hat früher zum großen Teil nur der Welschriesling schaffen können, als sie in unseren Besitz gelangten, waren sie bereit ziemlich durchmischt. Pinot Gris, Sauvignon Blanc, Zweigelt und auch sonstige Tafeltraubensorten fanden wir dort in großer Menge. Zwei Jahrgänge haben wir davon gelesen, um dann im Frühling 2014 neu anzupflanzen. Chenin Blanc und Rosenstein kam an ihre Stelle, die erste Weinlese erwarten wir für 2016.
Das „Siebeneinhalb“ ist auf dem Kirchenhügel-Gewann unterhalb der Lengyel- Kapelle zu finden, unser talentiertestes und ambitioniertestes Gebiet auf einer Höhe von 180 Metern über dem Meeresspiegel. Mit Maschinen lässt es sich gerade noch bearbeiten, aber der Boden ist so steinig und felsig, dass im Kultivator alle halbe Stunde der Bolzen herausgerissen wird. Dreißig Jahre alte, ziemlich unvollständige Rheinrieslingkulturen sind hier zu finden, deren Erneuerung wir im Herbst 2014 begonnen haben. Wir glauben daran, dass mit der Zeit unsere schönsten und mineralienreichsten Weißweine auf diesem Gewann hergestellt werden können. Als neue Sorten kommen Furmint, Lindenblättriger, Blaustengler und Rheinriesling dieses Jahr hinzu.

AGROTOURISMUS
Dem Lärm der Stadt hierher entflohen spürten wir sofort, wie gut der Berg und die Reben einen entspannen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, einen Agrartourismus zu schaffen, wo unsere Gäste ebenfalls diese Stille und Ruhen spüren und an den Weinbautätigkeiten rund um die Häuser teilnehmen können.
Auf unserem aus winzigen Weinbergen bestehenden, anderthalb Hektar großen Gebiet haben wir vier Kelterhäuser erneuert, welche mittlerweile sommers wie winters unsere sich nach Ruhe sehnenden Gäste willkommen heißen. Die Häuser befinden sich unmittelbar zwischen den Weinreben, mit einem fantastischen Panorama auf den Plattensee, auf Szigliget, Badacsony und die nördliche Bergkette des Keszthelyer Gebirges. Außer in den Berg haben wir uns auch in den bis heute erhaltenen lokalen traditionellen Baustil verliebt. Bei der Erneuerung haben wir versucht, dessen Elemente mit einem provenzalischen und toskanischen Lebensgefühl zu verbinden, außerdem halten wir es für sehr wichtig, dass Funktion und Bequemlichkeit an erster Stelle stehen. Die Häuser werden mit geothermischer Energie beheizt und gekühlt, weil wir diese für die zurzeit wirksamste und umweltfreundlichste Heiztechnik halten.
Auf unserem Gut besteht auch die Möglichkeit, an einer Weinprobe teilzunehmen. Hier stellen wir bei zu den Weinen passenden Happen unsere Chargen, unsere Versuche und die Jahrgänge vor. Gemeinsam begutachten wir die Weinreben, erzählen, was für den Sankt-Georgs-Berg als Produktionsgebiet charakteristisch ist, worin er sich von den anderen Badacsonyer Härtlingen unterscheidet bzw. auch von unseren übrigen Weinbaugebieten. Der Boden lässt sich mit Händen greifen, die Basaltsteine und die Rebstöcke, wir erzählen, wie wir die Reben kultivieren, was unsere Philosophie bei der Weinherstellung ist bzw. was wir im jeweiligen Jahr zu bewältigen hatten.

DAS TEAM
Wir glauben daran, dass eines der wichtigsten Elemente unseres Gutes das Team ist. 2011 hätten wir keinesfalls gedacht, dass sich hier ein so begeistertes Team formieren kann, auf dem Berg, weit weg von allen Großstädten. Zuerst schlossen sich uns 2013 zwei junge Männer an, die beiden Zolis, die das ganze Jahr über harte Weinbauaufgaben mit dem Traktor durchführen. Sie spielen eine große Rolle beim Management der Maschinenaufgaben, bei der Kellerarbeit, beim Transport, und wenn es sein muss, springen sie auch ein, um eine Weinprobe abzuhalten. Im Sommer 2014 hat sich uns ein junges Paar, Ági und Peti, angeschlossen, um das Team weiter zu unterstützen. Peti versieht ebenfalls die Traktorarbeiten, aber den größeren Teil seiner Arbeit erledigt er im Keller. Ági hingegen beschäftigt sich im vollen Maße mit dem Empfang der Gäste sowie mit der Verwaltung. Sie bäckt morgens die Kuchen und Grissini für die Weinproben, aber sie nimmt auch an den Weinlesen und an dem sich bis tief in die Nacht ausdehnenden Waschen der Weinlesekisten teil.
Mutti haben wir die Planung des äußeren-inneren Erscheinungsbilds, der Einrichtung und Dekoration unserer Gästehäuser zu verdanken, von der Farbe der Balken bis zum letzten Kissen. Auf der Grundlage ihrer Rezepte bäckt Ági die Kuchen zum Frühstück und sie führt auch die Verwaltungsarbeiten durch. Vatis Begeisterung und Energie ist es zu verdanken, dass wir es binnen weniger Jahre in großen Schritten bis hierher geschafft haben, die Sicht der Dinge aus einer ganz anderen Perspektive, jede Menge Erfahrung. Meine Schwester Judit hat uns sehr viel bei der Organisation von am Anfang aussichtslos erscheinenden Aufgaben wie der Erschließung und Analyse des ausländischen Exportmarkts, der Erledigung der Herstellung der Etikette und Kisten sowie der Dekoration und den Weinproben auf Veranstaltungen geholfen. Mittlerweile führt sie zusammen mit ihrem Mann Stefano tiefgehende Studien in der Welt der Gastronomie durch, später wollen sie in diesem Bereich zum Erfolg des Weinguts beitragen.
Und zuletzt, aber nicht an letzter Stelle Csete, der Spürhund des Guts. Er ist von Anfang an mit dabei, manchmal unterstützt er uns beim Marketing, ein andermal ist die Unterhaltung der Gäste seine Hauptaufgabe, bei Weinproben hingegen sammelt er gewissenhaft die herabfallenden Grissini-Stückchen auf.
DANKSAGUNG
Wir bedanken uns bei unseren bei einem Debrecener Familienunternehmen, der Mixvill Kft., arbeitenden Kollegen, die als Teambuilding-Training uns mit jeder Menge physischer Arbeit, beim Unterstockräumen usw. in schweren Zeiten helfen. Auch wenn sie nicht direkt zu unserem Team gehören, haben wir unseren Helfern sehr viel zu verdanken: Endre Szászi und seiner Frau Heni sowie Márton Ruppert und Róbert Gilvesy bzw. die vielen anderen Einheimischen, die uns sofort unter sich aufgenommen haben. Wir bedanken uns bei Dórina Kisteleki für die wunderbaren Illustrationen unserer ersten Etikette, bei Gergő Sepsi, Imre Kiss und András Oláh, also beim Filmino Team, für ihre fantastischen Videos und beim Team von Pixelephant für unsere Super-Webseite und die sonstigen grafischen Arbeiten.
Schließlich möchte ich mich noch bei meiner Liebsten Klaudia bedanken, die zu mir steht und mich darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
István Bencze